Die alten Mauern verbergen einiges an Geschichte in sich. Teilweise sind die Gebäude bereits vor Jahrhunderten erbaut worden. Man findet auch ungarische Denkmäler und Grabschriften. Nicht wegzudenken sind die für das Burgenland so typischen Arkadenhäuser.
Das Museum wurde 1973 vom Unterwarter Heimatverein gegründet. Im Arkadenhaus und dem Nebengebäude des Unterwarter Heimathauses in der Oberen Hauptstraße 7, werden heimische olkskundlich und kulturgeschichtlich bedeutsame Gegenstände gezeigt. Im Laufe der Jahre gelangten zahlreiche Dokumente, Bücher, Bilder, Gegenstände aus Haushalt und Landwirtschaft sowie Werkzeug in die Sammlung. Es gelang unterschiedliche, alte Gebrauchsgegenstände und Trachten zu sammeln und zu restaurieren. Die ständige Instandhaltung und Pflege gewährleistet die Erhaltung dieser Exponate für die nachfolgende Generation. Die ausgestellten Stücke erlauben einen Einblick ins Leben und die Bräuche der Burgenland-Ungarn. Hier finden sich solche Besonderheiten wie die Prachtkutsche und der Schlitten der Grafenfamilie Erdődy. Seit der Gründung des Museums wird die Sammlung ständig erweitert. Unter den Museumsstücken sind Küchenutensilien aus Keramik, die noch bis vor nicht all zu langer Zeit in Verwendung waren,
die Vorzeigestücke ungarischer Tracht sind auf den Möbeln des Schlafzimmers aufgebreitet zu sehen. Im Heimathaus Unterwart, dem einzigen ungarischen Museum des Burgenlandes, wird die aus über 4.000 Stück bestehende Sammlung archiviert, katalogisiert.
Ernő Szabó, Obmann und Gründunsmitglied des Vereines, weiß von jedem einzelnen Exponat woher es stammt, wem es gehörte und wofür es verwendet wurde. In einer stimmungsvollen Museumsführung wird die Vergangenheit vor den Besuchern lebendig.
Das Gebäude der Alten Schule ist im Besitz der Pfarrgemeinde, seit 2001 bietet es der ungarischen Bibliothek Platz: das Ungarische Medien- und Informationszentrum (UMIZ) ist im Dachgeschoss untergebracht und organisiert regelmäßig Ausstellungen in den Räumlichkeiten. Die Kindervolkstanzgruppe des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereines hält ihre Proben wöchentlich in der Alten Schule.
Die Mariä Himmelfahrtskirche wurde im Jahr 1463 im gotischen Stil erbaut. Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte stets umgebaut und erweitert, bis sie die gegenwärtige Form bekam. Das Hauptaltarbild malte 1789 István Dorfmeister. Das Gebäude war Zeuge zahlreicher historischer Ereignisse in der Geschichte Oberwarts.
Das Pfarrhaus wurde im Jahr 1784 erbaut. Ursprünglich hatte es ein Strohdach. Es ist das älteste Arkadenhaus der Stadt und vermutlich eines der schönsten Arkadenhäuser im Südburgenland. 1823 wurde es ausgebaut und mit einem Tondach versehen. Seit damals wurde das äußere Erscheinungsbild nicht verändert. Die Straßenfront des Gebäudes ist in geschmackvollem, klassizistischem Stil gehalten. An der Hofseite sind schöne Arkaden. 1975 und schließlich 1996 wurde das bereits unter Denkmalschutz stehende Pfarrhaus durch die Gemeinde renoviert. Gegenwärtig dient es als Schauplatz für Ausstellungen, Literaturlesungen und ähnliche Veranstaltungen.
Die Franziskuskirche wurde 1707 von Ádám Ujj erbaut und im Jahr 1727 erweitert. 1736 fertigte Imre Madarász einen neuen Hauptaltar an. Die Statue der Muttergottes gab Baronin Schilson 1767 in Auftrag. Der Turm wurde 1785 angebaut. 1804 folgte der weitere Ausbau und die Restauration. Das Bild des Heiligen Franz von Assisi stiftete József Kenedics aus Vasvár. In der Kirche ist das Bild „Christus am Kreuz” aus dem 16. Jahrhundert und Sándor Kozinas Bild „Ecce Homo” zu sehen. Bis 1949 war sie eine Filialkirche der Pfarre Mitterpullendorf. Die Kapelle wurde zuletzt 2004 restauriert.
Die Pfarrkiche in Mitterpullendorf bestand schon um 1500 und war laut einem Visitationsbericht aus dem Jahr 1647 dem Hl. Dionysius geweiht, das Kirchweihfest aber wurde am Fest der heiligen Apostel Simon und Judas Thaddäus gefeiert. In den Jahren 2009 bis 2012 wurde die Kirche auf Initiative von Dr. Otto Kiss mit Hilfe des Bundesdenkmalamtes aufwendig renoviert. Die Pfarre Mitterpullendorf ist eine der ältesten Pfarren auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes.
Das Schloss Rohonczy wurde im 17. Jahrhundert auf den Resten eines mittelalterlichen Gebäudes errichtet. 1889 wurde es renoviert, bis es 1965 die urgenländische Wirtschaftskammer erwarb. Kurzzeitig war in ihm eine landwirtschaftliche Fachschule für Mädchen untergebracht. Am Ende der 1980-er Jahre kaufte es die Diözese Eisenstadt. Den Bestand des mittelalterlichen Schlosses sichern die auch heute noch erhaltenen, 150 cm dicken Mauern. Unter dem Kastell ist ein rießiger Keller verborgen. Heute ist im Gebäude das Bildungs- und Tagungszentrum des Hauses St. Stephan untergebracht.
In der Mitte des Dorfes Siget in der Wart befindet sich die katholische Kirche Hl. Ladislaus. Ihr ältester Teil, die Apsis, stand wahrscheinlich schon lange, als 1386 das Gebäude erstmals erwähnt wurde, das Kirchenschiff hingegen ist aus dem 16. Jahrhundert. Von der kostbaren Ausstattung sei die 1651 gegossene Glocke erwähnt, welche heute eine der ältesten Glocken Österreichs ist, sowie das aus dem 15. Jahrhundert stammende, steinerne Weihwasserbeckenneben dem Eingang. Die mittelalterlichen, sehr spezifischen, rot-gelb-blauen Wandmalereien in der Kirche konnten bis heute nicht gedeutet werden. Das Sanktuarium, die Kanzel und den Altar schmücken im Burgenland unvergleichbare Pflanzenelemente,die aus der ersten Hälfte der Glaubensreformation stammen, als die Kirche eine zeitlang den Protestanten diente. Im Protokoll der Visitaion im Jahr 1697 wurden die farbigen Wände des Chores erwähnt, deren Spuren im Sanktuarium auch gefunden wurden. Bei der Errichtung der Kirche wurde darauf geachtet, dass der durch das runde Frontfenster scheinende Lichtstrahl an bestimmten Tagen diese gemalten Gebilde entlangwandert. Dieses Phänomen kann heute nicht mehr beobachtet werden. Im Zuge der Renovierung in den 1980-er Jahren wurden die Wandmalereien im Inneren der Kirche entdeckt. Dieser zufolge wurde das aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende Altarbild an der Nordwand platziert, auf welchem die Heilige Jungfrau Maria der damaligen Mode entsprechend in ungarisches Kordelgewand gekleidet ist und dessen Rahmen der Heilige Rochus von Montpellier, der Heilige Sebastian, der Heilige Johannes Nepomuk sowie der Heilige Ladislaus zieren. Der Schlüssel zur Kirche ist im benachbarten Gasthaus „Kirchenwirt” erhältlich.
Das alte Schulgebäude wurde zwischen 1834 und 1836 erbaut, es steht unter Denkmalschutz, heute befindet sich in ihm die einklassige zweisprachige Volksschule.
Ursprünglich war der Gemeindesaal das Wirtschaftsgebäude der 1798 erbauten Schule und Schulmeisterwohnung. 1997 beschloss der Pfarrgemeinderat die Renovierung des sich in einem sehr baufälligen Zustand befindlichen Gebäudes und so eine Stätte für die Abhaltung unterschiedlicher Veranstaltungen zu schaffen. 1999 fand die Einweihung des Gebäudes statt, in dem die Kindergottesdienste abgehalten werden. Hier treffen sich der Frauenkreis, der Kirchenchor und die Musikgruppen.
Auf Initiative des Seelsorgers Dr. Béla Teleky
schuf Josef Paulesitsch das Denkmal, eingeweiht
wurde es 1965. Einerseits erinnert es
an die Kriegsopfer, andererseits weist es auf
die Gräuel der damaligen Zeiten hin – mit
der Betonung auf den Frieden.
Das Denkmal zeigt eine Frauenfigur, die
den Schmerz der Ziellosigkeit des Krieges
verdeutlicht, die Mutter oder das Sinnbild
der Ehepartnerin. Ihre Hand zeigt hinab auf
die Inschrift: „Ez az a föld, melyen annyiszor
apáid vére folyt.” (Dies ist jene Erde, auf welcher
so oft das Blut deiner Väter floss.)
Friedhofstor Oberpullendorf
Friedhofstor Siget in der Wart
In den vier ungarischen Orten des Burgenlandes gibt es in den Friedhöfen eine große
Anzahl von Grabsteinen mit ungarischer Inschrift.
Zwar werden sie durch die in erster Linie
aufgrund von Mischehen hervorgerufene
Assimilation weniger, doch manche Familien
entscheiden sich auch heute noch bewusst
für eine ungarischsprachige Grabinschrift.
In Oberpullendorf
und Siget
in der Wart
empfangen
ungarische
Aufschriften
am Friedhofstor
die
Eintretenden. So begleitet
die
ungarische
Identität die Einwohner
bis zu ihrem
Lebensende.
Typisch für die Warter Region sind die Arkadenhäuser.
Diese langgestreckten Bauten
sind in ihrem einzigartigen Baustil vor allem
in den ursprünglichen Vierteln zu finden. Die
Rückbesinnung zur alten Bautradition führte
dazu, dass in den vergangenen Jahren viele
neu erbaute Gebäude in diesem Stil errichtet
und bestehende Häuser revitalisiert wurden.
Für die Dörfer der Oberen Wart sind die sogenannten „szer” (dt. „-trum”) Siedlungsformen typisch. Das gilt nicht für das gesamte Burgenland, der Großteil der burgenländischen Dörfer sind ordentlich angelegte Gemeinden. Nach dem Tatareneinfall bzw. nach den Türkenfeldzügen benannte der Grundherr den Ort für die Ansiedlungen. Die drei ungarischen Orte des Burgenlandes hingegen sind älter. Sie wurden nach strategischen Gesichtspunkten und nach Großfamilien angelegt. Die Bezeichnung „szeg” weist auf die Zugehörigkeit im Volksverband hin, in Oberwart sind dies Ober- und Untertrum, ihre Siedlungen wurden durch einen großen Abstand getrennt, in Unterwart und Siget siedelte ein Volksverband. Innerhalb des „szeg” bildeten sich die „szer” heraus, die Großfamilien schufen durch Waldrodung und Schaffung von Ackerland mehr Siedlungsraum. Zwischen den „szer” bestand auch freier Raum, dieser war aber wesentlich kleiner. Benannt wurden sie nach den Familien, so gibt es in Oberwart Farkas-szer, Szabó-szer usw. Diese Bezeichnungen wurden auch bei Heirat, Umzug oder Aussterben des Familiennamens beibehalten. Diese spezifische Siedlungsform brachte mit sich, dass in der näheren Umgebung der Häuser vorwiegend Gärten zu finden sind, und diese sind von Ackerland umgeben. In alten Zeiten waren die Häuser nicht mit Zäunen umgeben, die der Viehhaltung dienenden Nebengebäude waren außerhalb platziert. Darauf weist auch das hin, dass die Wörter Hof (dvor) und Straße (ulica) aus dem Slawischen stammen, die Ungarn kannten diese Begriffe nicht. Umzäunt wurden die Siedlungen, damit die Rinder und Pferde nicht ins Dorf laufen und dass das Kleinvieh nicht überall hingelangen und die Saat vernichten konnte. An den hinausführenden Wegen waren Tore gebaut. (In Siget in der Wart bestanden diese noch 1964.) Als das Großvieh weiter weg geweidet wurde, begann man Zäune zu bauen. Dies zog sich lange hin, im 19. Jahrhundert wurde dies gesetzlich geregelt. In Oberwart protestierte man im 18. Jahrhundert dagegen, da dadurch die bereits engen Straßen noch enger wurden. In Siget in der Wart gehörten mehrere Höfe in eine Gruppe, welche nur durch Pfade voneinander getrennt waren, die Gruppen waren dann schon durch breitere Wege getrennt. Ab Beginn des 19. Jahrhunderts verschmolzen die Teile und es bildete sich das Straßennetz. In Oberwart begann dieser Prozess schon im 18. Jahrhundert, als sich Bürger, vor allem Handwerker in einer Straße ansiedelten.
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