ŐRVIDÉK ÉRTÉKEI
SCHÄTZE DES BURGENLANDES
DEUTSCH Magyar

Der ungarische Name lautet Őrisziget (sziget = Insel) und leitet sich vom Umstand ab, dass das Dorf einst auf einer Insel im sumpfigen Tal des Zickenbaches gegründet wurde. Dies spiegelt sich auch im Wappen wider: Auf grünem Schild zeigt es einen weißen Reiher, der auf einer von Wasser und Schilf umgegebenen kleinen Insel auf einem Bein stehend wachsam Richtung Westen blickt und dabei mit der Kralle des rechten angewinkelten Beines einen Stein umklammert. Die Darstellung indiziert, dass hier Wächter an der westlichen Grenze des Territoriums angesiedelt wurden. Der umklammerte Stein verbildlicht die Wachsamkeit – sollte der Reiher wider Erwarten einschlafen, wird er durch den herabfallenden Stein geweckt.

Siget in der Wart ist eine ungarische Grenzwächtersiedlung aus der Árpádenzeit und war wohl ein Wachposten, wahrscheinlich jener des nahen Eisenzicken. Bereits aus dem 13. Jahrhundert sind die Familien Szigeti und Szigeti Zarka bekannt, welche hier vermutlich Grundbesitzer waren. Siget in der Wart wird erstmals 1352 unter dem Namen Zygeth erwähnt, spätere Formen sind Szigeth oder Őri Sziget. Bis 1441 unterstand der Ort der Schutzherrschaft der einflussreichen Adelsfamilie der Güssinger, später der Herrschaft Rotenturm. 1482 wurden seine Einwohner in den Stand der Kleinadeligen erhoben. 1529 und 1532 wurde es durch die Türken verwüstet. Die Reformation fasste ab 1560 Fuß in Siget, seine Bewohner schlossen sich mehrheitlich der evangelischen Kirche A.B. an. Seit dem 16. Jahrhundert ist Siget in der Wart somit auch eine evangelische Sprachinsel, umgeben von deutschen, kroatischen sowie katholischen bzw. reformierten Siedlungen. Bis zum Friedensvertrag von Trianon gehörte Siget in der Wart zum Landkreis Oberwart des Komitates Vas. Der Anschluss an Österreich wurde in Siget zunächst nicht begrüßt. Pfarrer Dr. Béla Teleky schrieb: "Das katholische und rote Österreich hatte für die Sigeter keine Anziehungskraft. Bisher waren sie von der ungarischen Regierung als Fackelträger magyarischer Kultur und Art inmitten von Minderheitsvölkern stets begünstigt und bevorzugt worden, nun sind sie selbst Minderheit geworden." In der Zwischenkriegszeit litt der Ort große wirtschaftliche Not. Die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe vermochten die Familien nicht zu ernähren. Die Sigeter wurden zu Pendlern und arbeiteten außerhalb der Landwirtschaft.

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