ŐRVIDÉK ÉRTÉKEI
SCHÄTZE DES BURGENLANDES
DEUTSCH Magyar

Dr. Imre Gyenge

Er wurde im Jahr 1925 in Győr geboren, studierte reformierte Theologie in Debrecen und in Kolozsvár. Nach Abschluss seines Studiums wurde Imre Gyenge vom Presbyterium in Oberwart berufen, um dort das Amt des refomierten Pfarrers zu übernehmen. Dieses hatte er von 1953 bis 1992 inne. Er widmete sich seinen Aufgaben stets sehr hingebungsvoll, sodass die Gemeinde unter seiner Führung eine Blütezeit erlebte: Im Jahr 1956 ließ er ein reformiertes Gemeindehaus erbauen, das seit 1958 das Zentrum des Gemeindelebens ist und wo die meisten ungarischen Veranstaltungen der Oberwarter abgehalten werden. Imre Gyenge war bekannt für seine ungarischen Predigten. Außerdem hielt er ungarische Bibelstunden und Religionsstunden ab. Seine Dienste wurden auch vom österreichischen Radio und Radio Freies Europa beansprucht, er wirkte in zahlreichen Sendungen in deutscher und ungarischer Sprache mit. 

Zu den Tätigkeiten von Imre Gyenge zählte auch die Pflege ungarischsprachiger Kinder- und Jugendarbeit: Kindergottesdienste, Religionsunterricht, Spielgruppen und ungarischer (Volks-)Liedunterricht wurden von ihm forciert. Imre Gyenge baute Verbindungen zu anderen ungarischen Gemeinden auf und organisierte Ausflüge. Er hielt ungarische Adventabende ab und veranstaltete Präsentationen über die Jahresarbeit. Seine Dissertation trug den Titel „Der Kalvinismus im Burgenland“. Auch abseits der Arbeit in der reformierten Gemeinde förderte und unterstützte er die ungarische Kultur: Er gründete und leitete die ungarische Theatergruppe, war Regisseur, Redakteur, Maler, Musiker und vieles mehr. Die Theateraufführungen gibt es bis zum heutigen Tage, seit mehreren Jahrzehnten. Außerdem gründete er eine ungarische Volkstanzgruppe, die er über viele Jahre erfolgreich leitete (zahlreiche Auftritte in Europa und Kanada wurden absolviert). Ungarischsprachige Literaturveranstaltungen und Faschingsfeiern wurden von ihm veranstaltet.
Im Jahr 1956 unterstützte er ungarische Flüchtlinge, erfüllte seelsorgerische Tätigkeiten, organisierte zwei große Einkehrtage, an denen mehrere tausend geflüchtete Ungarn teilnahmen. Zweimalig organisierte er Ferienlager für geflüchtete Jugendliche aus Ungarn. Da er Ehrenmitglied des Österreichischen Verbandes der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Dolmetscher (ÖVGD) war, half er mit seiner Übersetzungs- und Dolmetschertätigkeit zahlreichen Menschen. Imre Gyenge war Mitglied des Volksgruppenbeirates und vertrat dort die Angelegenheiten der ungarischsprachigen Protestanten in Österreich. Er verkörperte die Belange der ungarischen Sprach- und Kulturgruppe, erhielt zahlreiche hochrangige Ehrungen. Schließlich wurde Imre Gyenge in Anerkennung seines Lebenswerkes zum Ehrenbürger der Stadt Oberwart ernannt. Er verstarb 1996. Nach seinem Tod wurde ein Platz in Oberwart nach ihm benannt.

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