Zu den Tätigkeiten von Imre Gyenge zählte auch die
Pflege ungarischsprachiger Kinder- und Jugendarbeit:
Kindergottesdienste, Religionsunterricht,
Spielgruppen und ungarischer
(Volks-)Liedunterricht wurden von ihm forciert.
Imre Gyenge baute Verbindungen zu
anderen ungarischen Gemeinden auf und
organisierte Ausflüge. Er hielt ungarische Adventabende ab und veranstaltete Präsentationen
über die Jahresarbeit. Seine Dissertation
trug den Titel „Der Kalvinismus im
Burgenland“.
Auch abseits der Arbeit in der reformierten
Gemeinde förderte und unterstützte er
die ungarische Kultur: Er gründete und leitete
die ungarische Theatergruppe, war Regisseur,
Redakteur, Maler, Musiker und vieles
mehr. Die Theateraufführungen gibt es bis
zum heutigen Tage, seit mehreren Jahrzehnten.
Außerdem gründete er eine ungarische
Volkstanzgruppe, die er über viele Jahre
erfolgreich leitete (zahlreiche Auftritte in
Europa und Kanada wurden absolviert). Ungarischsprachige
Literaturveranstaltungen
und Faschingsfeiern wurden von ihm veranstaltet.
Im Jahr 1956 unterstützte er ungarische
Flüchtlinge, erfüllte seelsorgerische Tätigkeiten,
organisierte zwei große Einkehrtage,
an denen mehrere tausend geflüchtete Ungarn
teilnahmen. Zweimalig organisierte er
Ferienlager für geflüchtete Jugendliche aus
Ungarn.
Da er Ehrenmitglied des Österreichischen
Verbandes der allgemein beeideten und gerichtlich
zertifizierten Dolmetscher (ÖVGD)
war, half er mit seiner Übersetzungs- und
Dolmetschertätigkeit zahlreichen Menschen. Imre Gyenge war Mitglied des Volksgruppenbeirates und vertrat dort die Angelegenheiten
der ungarischsprachigen Protestanten
in Österreich. Er verkörperte die Belange
der ungarischen Sprach- und Kulturgruppe, erhielt zahlreiche hochrangige Ehrungen.
Schließlich wurde Imre Gyenge in Anerkennung
seines Lebenswerkes zum Ehrenbürger
der Stadt Oberwart ernannt. Er verstarb
1996. Nach seinem Tod wurde ein Platz in
Oberwart nach ihm benannt.
Danach bewarb er sich erfolgreich um die Stelle eines Religionslehrers an den Gymnasien in Oberschützen, von 1969 bis 1985 war er dort Lehrer und ungarischer Pfarrer in Oberwart. 1977 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002 war Irenäus Galambos Pfarrer von Unterwart und von 1981 bis 1985 Relikatoligionslehrer
in Oberwart. Als Irenäus Galambos
in die Wart kam, war der Anteil der Ungarn
an der burgenländischen Bevölkerung
am Schwinden. Daher war es notwendig, die
ungarischen Dörfer bei der Bewahrung der
ungarischen Sprache und Kultur zu unterstützen.
Pfarrer Galambos wurde in dieser
Angelegenheit aktiv.
Bereits im Dezember des Jahres 1969 organisierte
er das Hirten- und Krippenspiel
„Nagykarácsony
éccakáján“, das seither jedes
Jahr im Kontaktzentrum Oberwart stattfindet.
Die Besonderheit dieses familiären
Hirtenspiels sind die Auftritte der Kinder, die
hier oftmals zum ersten Mal an einer Darbietung
in ungarischer Sprache mitwirken.
Seit dem Beginn im Jahr 1969 nahmen
daran bereits mehrere hundert Kindergartenkinder,
VolksschülerInnen und Gymnasiasten
teil. Unabhängig von ihrer Konfession
traten die Kinder der katholischen, reformierten
und evangelischen EinwohnerInnen
der ungarischen Siedlungen miteinander
auf, sehr zur Freude von Irenäus Galambos.
Für die Jugend gründete er eine Pfadfindergruppe,
legte mit seiner hauseigenen
Büchersammlung den Grundstein für die Unterwarter Bibliothek. Außerdem organisierte
er Fortbildungen für PädagogInnen,
gründete und leitete einen Frauenchor. Er
arbeitete aktiv bei der ungarischen Muttersprachenkonferenz
und dem Burgenländisch-
Ungarischen Kulturverein mit. Er
organisierte zahlreiche Veranstaltungen,
zu denen er bekannte SchauspielerInnen,
LiteratInnen, SoziologInnen, VolksmusikerInnen,
PolitikerInnen etc. einlud. Auch
die Gründung eines Ungarischen Instituts
erfolgte auf seine Initiative, dieses besteht
heute im Rahmen des Burgenländisch-Ungarischen
Kulturvereins fort.
Irenäus Galambos knüpfte Verbindungen
zu Ungarn und den in den Nachbarländern
lebenden Ungarn. Er reiste viel und nahm an
Veranstaltungen teil, hielt Präsentationen ab
und wirkte bei Fernseh- und Radiosendungen
mit.
Im September 2002 trat Irenäus Galambos
schließlich seine Pension an, im April
2007 verstarb er in Pannonhalma.
Als Anerkennung erhielt er im Jahr 1989
das große Ehrenzeichen des Landes Burgenland,
im Jahr 1991 wurde ihm der Orden
„Magyar Köztársasági Érdemrend Tisztikeresztje”
verliehen. Zu seinem Andenken
wurde im Jahr 2011 vor der Alten Schule in
Unterwart eine Bronzebüste aufgestellt.
Pfarrer Béla Teleky setzte sich sehr
für die Renovierung der evangelischen Kirche
in Siget in der Wart ein. Außerdem war er ein begnadeter Prediger und erweckte
das kulturelle Leben rund um das Pfarrhaus
zum Leben.
Von 1962 bis 1985 war er Religionsprofessor
am BRG in Oberschützen. Von 1964
bis 1968 war er als Administrator der evangelischen
Gemeinde in Unterschützen tätig.
1986 wurde er zum Ehrenbürger der Marktgemeinde
Rotenturm an der Pinka ernannt.
Seine Tätigkeit für die ungarische Sprache
und Aufrechterhaltung des Kulturgutes im
Burgenland lag vor allem in der Seelsorge mit Erfüllung der Kausalien und kirchlichen
Handlungen in ungarischer Sprache: Predigten,
Taufen, Kindergottesdienste, Konfirmationen,
Krankenseelsorge, Beerdigungen
und so weiter.
Von 1959 bis 1968 unterrichtete er in der
zweisprachigen Volksschule Siget. Des Weiteren
unterrichtete er ab 1968 auch Ungarisch
am BG und BRG Oberschützen, an der Volkshochschule in Oberwart sowie in mehreren
Kursen in der Umgebung (Rechnitz,
Oberwart). Er förderte im Rahmen zahlreicher
Reisen den interkulturellen Austausch
von SchülerInnen und Gemeindemitgliedern
nach Ungarn (Pécs, Sopron, Debrecen etc.).
Béla Teleky unterstützte maßgeblich Dr.
Károly Gaál bei der Aufarbeitung der bis dahin
weitgehend unbeachteten ungarischen
Volkskunde im Burgenland sowie Ernő Barsi
bei der Erfoschung des burgenland-ungarischen
Liedgutes.
Pfarrer Béla Teleky setzte sich 1961 über
die Maßen hinaus für die Trockenlegung und
Renovierung der evangelischen Kirche in
Siget in der Wart ein und war Herausgeber
verschiedener Bücher, unter anderem in Zusammenarbeit
mit Aladár Kovách.
1961 gründete er den evangelischen Kirchenchor
in Siget. Noch vor seiner Funktion
als Gründungs- und Vorstandsmitglied des
Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereines
organisierte er Veranstaltungen und
bunte Abende, bei denen berühmte ungarische
SchauspielerInnen und KabarettistInnen
aus Budapest auftraten. Darüber hinaus
initiierte er auch mehrere Jugendbälle
in Siget, die aus der ganzen Umgebung gut
besucht wurden.
Er sprach in Radio und Fernsehen, publizierte
in verschiedenen Medien. Damit
stärkte er die Bewahrung und Wiederbelebung
der ungarischen Identität, er war stets
bemüht die Muttersprache in reiner Form zu
erhalten.
Für den Erhalt und die Pflege der ungarischen Sprache im Burgenland setzte er sich
immer ein, in seiner ungarischen Dissertation
über die Geschichte des Evangelentums
in Siget in der Wart schreibt er: „Es soll auch
weiter Leben geben in Siget! Das Wort, das ungarische Wort soll nicht verschwinden; es
soll auch weiter die eigenständige evangelische
Kirchengemeinde, die Kirche, der Seelsorgedienst
bestehen.”
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