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Erzählkultur des Burgenlandes,
Volksmärchen

In den ungarischen Dörfern des Burgenlandes war das Erzählen und das Anhören von Geschichten und Märchen ein fester Bestandteil der Kultur. Das Erzählen von Geschichten ist nicht nur als kulturelles Phänomen zu sehen, seine beispiellose Wichtigkeit liegt in seiner gesellschaftlichen Bedeutung. Die Geschichten, die im Dialekt vorgetragen wurden, sind beeinflusst von den dörflichen Bräuchen und der Glaubenswelt und gelten als Kulturschatz, welcher die Eigenheiten des Dorfes in sich trägt.

Károly Gaál hat in seinem Erzählband mit dem Titel „Aranymadár” (Goldener Vogel) Geschichten unter anderem von János Ribarics aus Oberpullendorf, Sámuel Pathy und Mária Kálmán aus Siget in der Wart oder Róza Csulak aus Unterwart aufgezeichnet. Der titelgebende goldene Vogel in einer der Geschichten von Róza Csulak symbolisiert das Schicksal der Burgenland-Ungarn. In der traurigen Geschichte verliert der Vogel seine goldenen Federn und ist somit unfähig zu fliegen. Somit kann er auch seinen Jungen das Fliegen nicht beibringen.